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In die Pflege - beruflich sorgenfrei

Ansprechpartner

Frau
Petra Pütmann

Tel: 02405 6039-100
Fax: 02405-6039-200

Henry-Dunant-Platz 1
52146 Würselen

2015 und 2017 erlebte Europa einen starken Zustrom an Flüchtlingen. Grundvoraussetzung für ihre erfolgreiche Integration ist es, eine passende Arbeitsstelle/Ausbildung zu finden. Doch gerade bei der Arbeitssuche stehen sie oft vor Hindernissen. Gleichzeitig kämpft das Gesundheitssystem in Belgien, den Niederlanden und auch in Deutschland mit einem zunehmenden Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. Mit dem Projekt: „In die Pflege – Beruflich Sorgenfrei“ versuchen acht Flüchtlings-, Pflege- und Gewerkschaftsorganisationen, die in der Euregio zusammenarbeiten, Lösungsansätze für diese beiden Herausforderungen zu entwickeln.


Das Projekt: „In die Pflege – Beruflich Sorgenfrei“ läuft von November 2017 bis November 2020 und wird finanziell vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des Programms Interreg V-A Euregio Maas-Rhein unterstützt. 


Ziele und Visionen

Das Projekt: „In die Pflege – Beruflich Sorgenfrei“ verfolgt hauptsächlich folgende Ziele:

Wahrnehmung

Bei der Umsetzung der Projektziele gilt es, gewisse kulturelle Barrieren zu überwinden. Zum einen innerhalb der Pflegeeinrichtungen, wo sowohl das Pflegepersonal als auch die Patienten in manchen Fällen umdenken müssen, um die neuen Pflegekräfte wertschätzen zu lernen. Zum anderen muss den Flüchtlingen auch das europäische Gesundheitssystem näher gebracht werden. Geläufige Arbeitsweisen werden erklärt, die Umgangsweise mit alten und kranken Menschen wird zunächst in theoretischen Rollenspielen vermittelt, um sie danach in der Praxis zu manifestieren. Auch ausreichende Sprachkompetenzen und der sichere Umgang mit der Berufssprache spielen eine Rolle, genau wie der Erwerb der richtigen Qualifikationen und Kompetenzen. Auf der Grundlage von Forschungsarbeiten werden verschiedene Methoden entwickelt, damit Pflegebedürftige, Pflegekräfte und Pflegeeinrichtungen die Integration von Flüchtlingen ins Gesundheitssystem unterstützen. Wichtige Aspekte sind hierbei Sprachkurse, Erfahrungsmodelle, Schulungen der praktischen Fähigkeiten und interkulturelles Training sowohl bei den Flüchtlingen als auch beim Pflegepersonal. Erfolgreiche Methoden werden erfasst, zusammengestellt und implementiert.

Heranführung an einen Arbeitsplatz oder einen Praktikumsplatz

Auch ausreichende Sprachkompetenzen und der sichere Umgang mit der Berufssprache spielen eine Rolle, genau wie der Erwerb der richtigen Qualifikationen und Kompetenzen. Auf der Grundlage von Forschungsarbeiten werden verschiedene Methoden entwickelt, damit Pflegebedürftige, Pflegekräfte und Pflegeeinrichtungen die Integration von Flüchtlingen ins Gesundheitssystem unterstützen. Wichtige Aspekte sind hierbei Sprachkurse, Erfahrungsmodelle, Schulungen der praktischen Fähigkeiten und interkulturelles Training sowohl bei den Flüchtlingen als auch beim Pflegepersonal. Erfolgreiche Methoden werden erfasst, zusammengestellt und implementiert.


Umsetzung

Die Basisqualifizierung: In die Pflege – Beruflich Sorgenfrei

Das Deutsche Rote Kreuz der Städteregion Aachen plant während der Projektzeit drei Basisqualifizierungen, die für maximal 18 Teilnehmende ausgelegt sind. 

Folgende Kriterien wurden für die Auswahl der Interessenten festgelegt:

  • Flüchtlingshintergrund / Fluchtbiografie
  • Ausreichende Deutschkenntnisse
  • Gültige Arbeitserlaubnis
  • Ausreichend Zeit (Mo – Fr. von 9 – 14 Uhr)
  • Identifikation mit dem Pflegeberuf

Um möglichst viele Teilnehmende zu erreichen, wird die Basisqualifizierung in Teilzeit angeboten und findet täglich von montags – freitags von 9:00 – 14:00 Uhr statt. Jede Basisqualifizierung umfasst circa 4 Monate.

Die Basisqualifizierung setzt sich aus folgenden Teilen zusammen:

  • Einem Sprachintensivkurs mit dem Schwerpunkt: Pflege und GesundheitFachsprache Pflege und Gesundheit (4 Wochen)
  • Einem theoretischen Teil, der zur Vermittlung des theoretischen Fachwissens dient (6 Wochen)
  • Einem Praktikum in einer Pflegeeinrichtung (6 Wochen)
  • Einem IT- und Bewerbungstraining (2 Tage)
  • Einem Erste-Hilfe-Kurs (2 Tage)

Der schulische Teil findet in den Räumlichkeiten des DRKs statt und das Praktikum in einer Pflegeeinrichtung.

Gerade Flüchtlinge aus den arabisch sprechenden Ländern kennen das klassische europäische Pflege- und Gesundheitssystem nicht und sind daher mit den klassischen Aufgabenfeldern nicht vertraut.

Daher dient die Basisqualifizierung dazu sich in dem Beruf zu erproben und um zu schauen, ob man für den Beruf geeignet ist.

Wir, die Projektkoordinatorinnen des Deutschen Roten Kreuz der Städteregion Aachen, arbeiten während der gesamten Basisqualifizierung eng mit den Teilnehmenden zusammen.

Über verschiedenste Netzwerke und in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Ämtern versuchen wir geeignete Teilnehmende zu finden.

Anhand von Interviews und Gesprächen versuchen wir herauszufinden, ob der Interessent für den Kurs geeignet ist und ernsthaftes Interesse vorliegt.

Die Interviewfragen basieren auf einem vorgefertigten Fragebogen, der in wissenschaftlicher Zusammenarbeit mit den anderen Projektpartnern entwickelt wurde und kontinuierlich evaluiert wird.

Der Fragebogen soll außerdem dabei helfen möglichst viele Teilnehmende zu finden, die erfolgreich die Basisqualifizierung beenden, um die DropOut Rate so niedrig wie möglich zu halten.  Auch während der Basisqualifizierung arbeiten wir eng mit den Teilnehmenden zusammen.

Regelmäßig finden individuelle Gespräche statt, um gemeinsam über mögliche Probleme und berufliche Ziele zu sprechen. Hierbei wird der Teilnehmende individuell beraten, Zeugnisse werden geprüft, Kontakt mit den zuständigen Behörden aufgenommen und mögliche Weiter- und Ausbildungsmöglichkeiten werden besprochen.

Das Konstrukt der Basisqualifizierung wurde gemeinsam mit den anderen Projektpartnern entwickelt. Jedoch bietet jedes beteiligte Land seine eigene Umsetzung an. Die Umsetzung wurde zunächst theoretisch entwickelt, um sie anschließend in die Praxis zu implementieren.

Um möglichst die besten Resultate zu erzielen, wird die Methodik und die Umsetzung der Basisqualifizierung kontinuierlich evaluiert. Hierzu wird u.A. Gebrauch von wissenschaftlich aufgestellten Fragebögen gemacht, um die Meinungen und Erfahrungen der Teilnehmenden in der Evaluation zu berücksichtigen.

Zum Ende des Projekts werden alle Methoden und Resultate verglichen und interpretiert, um möglichst das effizienteste Erfolgsmodell zu erläutern. Das effizienteste Erfolgsmodell definiert sich durch die höchste Anzahl von Teilnehmenden, die langfristig in das Gesundheits- und Pflegesystem integriert werden.

Zum Ende des Projektes wird ein Handbuch angefertigt, welches die Ergebnisse, Erfahrungen und Methoden beinhaltet. Dieses Handbuch soll dazu dienen, dass andere Kommunen und Regionen die aufgestellten Methoden implementieren können, um ähnliche Erfolge zu erzielen.


Wir arbeiten Hand in Hand

Gesundheits- und Flüchtlingsorganisationen aus dem niederländischen und dem belgischen Limburg sowie der Städteregion Aachen arbeiten zusammen, um Flüchtlinge an eine Arbeit oder an Praktika im Gesundheitswesen heranzuführen. Die kooperierenden Partner des grenzüberschreitenden Projekts Euregio Maas-Rhein werden in ihrer Arbeit durch einen europäischen Zuschuss (Interreg) unterstützt.



Partner Belgien:Partner Deuschland:
Partner Niederlande:
  • Projektbroschüre
  • Lehrgangsinhalte
  • Abschlussbroschüre
  • Aus Fremden werden Freunde

    Es ist Montagmorgen 09:00 Uhr morgens. Eins nach dem anderen betreten neue Gesichter das Klassenzimmer.

    Die Deutschlehrerin bittet sie herein und bittet sie, sich einen Tisch auszusuchen, ihren Platz für die nächsten vier Monate. Die Lehrerin ist freundlich, lustig und geistreich. Sie beginnt damit, sich vorzustellen, so dass die Teilnehmer ihre Scheu verlieren und anfangen sich vorzustellen. Die 16 Fremden, allesamt Flüchtlinge aus verschiedenen Ländern, beginnen sich anzufreunden.

    Nach zwei Wochen Deutsch-Grundlagen und Wiederholungen beginnen sie mit einer neuen Lehrerin und der Theorie der Betreuung älterer Menschen. Sie lernen typische Krankheiten kennen, wie man beim Essen und Trinken helfen kann, wie man ihnen bei der täglichen Körperpflege helfen kann und vieles mehr. Sie trainieren gemeinsam die praktische Seite und unterstützen sich gegenseitig bei den Hausaufgaben. Einige kommen sogar in ihrer Freizeit in kleinen Gruppen zusammen, um gemeinsam zu lernen. Sie werden mehr und mehr zu Freunden.

    Sie werden auch auf ihr bevorstehendes Praktikum vorbereitet, das im Hintergrund von den Koordinatoren des Projekts organisiert wird.

    Doch bevor sie das vierwöchige Praktikum beginnen, nehmen sie an einem eintägigen Erste-Hilfe-Kurs teil.

    Vollständig vorbereitet verbringen sie ihren ersten Tag im Altenheim oder in der Tagespflege. Dort lernen sie die neuen Kollegen und alle älteren Menschen kennen. Sie erleben die tägliche harte Arbeit der Pflege, aber auch die schönen Seiten wie Sprechen, Lachen oder sogar Singen mit ihnen.  Einige tauschen ihre Fluchterfahrungen von damals und heute aus. Andere nutzen die Gelegenheit, traditionelle Gerichte aus ihren Heimatländern zu kochen und den Tag der älteren Menschen aufzupeppen.

    Diese vier Wochen Praktikum vergehen schnell und bevor sie merken ist es wieder Zeit ist ihre Deutschlehrerin und ihre Altenpflege- Dozentin zu begrüßen.

    Es ist laut und lebhaft im Klassenzimmer. Sie berichten sich gegenseitig von ihren Praktikumserfahrungen und was in diesem Monat in ihrem Leben passiert ist. Sie scheinen sich gegenseitig vermisst zu haben. Einige von ihnen wissen jetzt, dass Altenpflege kein zukünftiger Beruf für sie ist, andere sind noch mehr davon überzeugt, dass dies genau das ist, was sie tun werden. So oder so, sie alle beenden den Kurs. Sie wiederholen die gesamte Theorie und nehmen an der abschließenden Prüfung teil. Einigen wird geraten einen weiteren Deutschkurs zu belegen, bevor sie eine Ausbildung in der Altenpflege beginnen. Und eine Hand voll haben sich bereits für eine Weiterbildung beworben oder haben sogar Stellenangebote.

    All dies wird am letzten Tag gefeiert. Alle sind da, die Projektkoordinatoren, die Lehrer und Studenten. Sie blicken auf alles zurück, was sie in den letzten Monaten gelernt und erlebt haben. Sie trinken etwas, es gibt Kuchen und es wird gelacht.

    Sie machen ein Foto. Zur Erinnerung an die Zeit in der sie Freunde wurden!

    Becoming Friends

    It is Monday morning 9 am. One by one new faces enter the classroom.

    The German teacher asks them to come in and pick a table, their place for the next four months. The teacher is kind, funny and witty. She starts with introducing herself, so the participants lose their shyness and start introducing themselves. The 16 strangers all refugees from different countries start becoming friends.

    After two weeks German basics and repetitions they start with a new teacher and the theory of caretaking of elderlies. They learn about typical sicknesses, how to assist with eating and drinking, also how to help them with their daily personal hygiene and so much more. They train together the practical side and support each other with the homework. Some even come together in small groups in their free time to learn. They are becoming friends more and more.

    They are also being prepared for their upcoming traineeship, which is organised in the background by the project`s coordinators.

    But before they enter the traineeship for four weeks, they have a one- day-course in First Aid.

    Fully prepared they have their first day at the Old people´s home or day care. There they meet the new colleagues and all the elderlies. They experience the everyday hard work of caretaking, but also the beautiful sides like talking, laughing, or even singing with them.  Some exchange their flight experiences from then and now. Others use the opportunity to cook traditional dishes from their home countries and spice up the elderlies` day.

    Those four weeks of traineeship are passing by quickly and before they realize it is time to say hi to their German teacher and their Geriatric care teacher again.

    It is noisy and lively in the classroom. They report their traineeship experiences to each other and what happened in their lives during this month. They seem to have missed each other. Some of them know now that caretaking is not a future profession for them, others are even more confirmed that this is exactly what they will do. Either way, all of them finish the course. They repeat all the theory and take part in the oral exam. Some will be told to go ahead with another German course before entering another elderly care training program. And a hand full have already applied for further education or even have job offers.

    All this is celebrated on the last day. Everyone is there, the project coordinators, the teachers and students. They look back on all they have learned and experienced the last months. They have a drink, some cake and some laughs.

    They take a picture to remember. Remember when they also became friends!

    Vrienden worden

  • Links

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